POLYURETHANE

    Geschichtliches

    Die Polyurethane wurden 1937 von dem Chemiker O. Bayer in Leverkusen entwickelt. Sie werden seit 1940 im technischen Maßstab hergestellt und sind heute in einer außerordentlichen Vielzahl von Anwendungen vertreten.
    Neben Gießharzen und elastischen PUR-Formmassen sind es vor allem PU-Schaumstoffe (PUR), die uns überall begegnen. Daher ist für die Polyurethane kein Eigenschaftsbild aufzeigbar wie bei anderen Werkstoffgruppen (z.B. Epoxy- und Polyesterharze). Differenziert wird eher nach Anwendungsgebieten.

    Allgemeine Eigenschaften von Formteilen

    • Niedrige Dichte (frei geschäumt 37 kg/m3)
    • Geschlossenzellig, daher keine Wasseraufnahme
    • Gute Haftung auf allen Werkstoffen
    • Gute Druckfestigkeit

     

    Verarbeitung

    Bei der Verarbeitung von PU-Schaum ist folgendes wesentlich

    • Kaltverarbeitbar bis zu Temperaturen von 0 °C
    • Geringe Selbsterwärmung bei der Härtung
    • Sehr schnelle Durchhärtung (ca. 140 Sekunden)


    Anwendungsgebiete

    Leichte Sandwichbauteile in der GFK-Technik durch nachträgliches Ausschäumen von Hohlräumen sowie zur Kälte- und Wärmedämmung.


    Härtung

    Der PU-Hartschaum ist zweikomponentig, bedarf also zur Aushärtung des Zusatzes von Reaktionsmitteln.
    Die Mischungsverhältnisse sind vorgegeben und sollten genau eingehalten werden.

     

    Die Härtungsreaktion

    Der einmal begonnene Härtungsprozess setzt sich von selbst fort und kann nicht mehr unterbrochen werden. Die Härtungszeit hängt von folgendenFaktoren ab:

    • Arbeitstemperatur
    • Form und Größe des Werkstücks

    Je größer diese Parameter sind, umso schneller erfolgt die Durchhärtung.


    Lagerung

    Günstige Lagertemperatur 15 - 20 °C, keinesfalls unter 0 °C. Gebinde stets gut verschließen, da die Komponenten feuchteempfindlich sind.